Leserbrief in der Tiroler Tageszeitung vom 20.07.2010, Thema: Unwetter über Innsbruck – Einsatzkoordination aus der Sicht eines Feuerwehrmannes.
inkl. Anmerkung des BFV Innsbruck-Stadt
<a href="http://www.tt.com/csp/cms/sites/tt/Meinung/1013913-39/eine-zentrale-für-die-feuerwehr.csp" target=les>tt.com: Eine Zentrale für die Feuerwehr</a>
<a href="http://root.risclub.at/riscompany/navigation/frame.asp?imenuonr=194563&aspfile=http%3A%2F%2Froot%2Erisclub%2Eat%2Friscompany%2Fobjektlink%2Easp%3Fonr%3D194529%26imenuonr%3D194563&cnr=168" target=bez>Info zur Bezirkszentrale Innsbruck-Land</a>
<i>Anmerkung des BFV: Der Bezirksfeuerwehrverband Innsbruck-Stadt hat von Anbeginn an, als die NAZ der Berufsfeuerwehr abgeschaltet und durch die Leitstelle ersetzt wurde, in mehreren Beschlüssen und Stellungnahmen durch den Bezirksfeuerwehrkommandanten gefordert, dass auch Innsbruck-Stadt eine eigene Bezirkszentrale haben soll, und wird auch weiterhin diesem Ansinnen nachgehen</i>
<hr>
Am Samstag, den 17. Juli 2010, hat sich über Innsbruck und Umgebung eine Gewitterfront gebildet, wie ich sie schon lange nicht mehr weiß. Es regnete und hagelte, als ob der Himmel offen wäre. Ich selbst bin Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Kematen. Auch wir wurden mit einem Zug nach Innsbruck zur Unterstützung von der Landesleitstelle alarmiert. Die gesamte Koordination (welche Einheit arbeitet welchen Einsatz ab, welche Fahrzeuge und Geräte stehen zur Verfügung bzw. sind gerade im Einsatz) wurde von der Berufsfeuerwehr Innsbruck mit Unterstützung der freiwilligen Einheiten Innsbruck-Stadt durchgeführt.
Eigentlich wäre das die Aufgabe der Leitstelle Tirol. Leider ist es aber für die Leitstelle Tirol – wie dieser Einsatz gezeigt hat – unmöglich, ein derartiges Einsatzaufkommen entsprechend den Aufgaben zu bewältigen. Einerseits muss aus den Alarmmeldungen bzw. durch Rückfragen oder Erkundung eine gewisse Dringlichkeit festgestellt werden (ein halber Meter Wasser im Landesmuseum ist sicherlich wichtiger einzustufen als 3 cm Wasser in einer Tiefgaragenabfahrt). Andererseits müssen die entsprechenden Kräfte bestmöglich eingeteilt werden.
Die Leitstelle Tirol konnte also nur die so genannten Alarmfaxe mit Einsatzadresse und ungefährer Lage an die Berufsfeuerwehr Innsbruck übermitteln. Dies ist umso verwunderlicher, weil bei der Berufsfeuerwehr Innsbruck seit dem Aufschalten der Alarmierung an die Leitstelle Tirol weder Planposten noch die Hardware für die Einsatzkoordination von der Hauptfeuerwache aus vorhanden sind.
Diese Dinge dürften den Verantwortlichen sicherlich bekannt sein. Das Problem: Geschehen ist bis jetzt so gut wie nichts! Es ist hier ein überaus großes Lob den Verantwortlichen der Berufsfeuerwehr und der freiwilligen Einheiten von Innsbruck auszusprechen: Ihr habt „eure“ Sache sehr gut gemeistert!
Ich möchte den Mitarbeitern der Leitstelle Tirol auch recht herzlich danken und ihnen sagen, dass sie sicherlich im Rahmen ihrer Möglichkeiten das Beste gegeben haben. Es bleibt nun zu hoffen, dass die für die Leitstelle Tirol verantwortlichen Politiker und Führungskräfte in Stadt und Land endlich reagieren und der Berufsfeuerwehr Innsbruck wieder eine Zentrale zur Führung der täglichen Einsätze zur Verfügung stellen. In allen anderen Bezirken werden so genannte Bezirkszentralen betrieben, die bei Bedarf besetzt werden und insbesondere bei Großschadenslagen die Koordination der Einsatzkräfte übernehmen.
Sehr verwunderlich, dass der einsatzstärkste Bezirk Innsbruck-Stadt nicht über eine solche Zentrale verfügt und auch immer wieder bekräftigt wird, dass eine solche für Innsbruck nicht notwendig sei. Die Richtigkeit dieser Aussagen hat sich nun gezeigt!
Es ist keine Schande, wenn man zugibt, eine Aufgabe nicht lösen zu können. Eine Schande ist es, zu wissen, dass man eine Aufgabe nicht lösen kann und das nicht zugibt! In diesem Sinne hoffe ich auf die Vernunft und Professionalität aller Seiten!
Michael Elmar 6175 Kematen
Weitere Bilder:
Autor: Markus Strobl
Dieser Beitrag wurde automatisiert von der Homepage 2008-2020 übernommen.
Original-URL: https://www.feuerwehr-innsbruck.at/html/bericht.php?id=777