Bei der Renovierung der alten Viller Feuerwache fanden die Mitglieder der Feuerwehr einen Kasten mit Miniaturen für die taktische Ausbildung der Feuerwehr mittels „Planspiel“
Nach Recherchen sind diese eine Seltenheit und eine gezielte verbandsmäßige Verbreitung solcher Unterlagen ist nicht bekannt. Sehr wohl widmet Julius Pitscheider, Kommandant der 1. Kompanie der freiw. Feuerwehr Innsbruck, in seinem 1925 aufgelegten Leitfaden für die Feuerwehren Tirols – „Übungs-Vorschriften“ – eine Rubrik zur „Erteilung von Theoretischem Unterricht“
Dass die Einsatztaktik ein fixer Teil der Schulungen war, belegt auch der Übersichtsplan über die im Einsatz stehenden Geräte bei der Bekämpfung des großen Brandes der Rauch Mühle im Jahre 1919. Im Brandbericht ist hier auch von Bereitstellungsräumen für die Feuerwehren, vor der Zuteilung des Einsatzortes, zu lesen.
Auf Grund der taktischen Zeichen auf den Feuerwehrminiaturen ist es wahrscheinlich, dass diese zur Vermittlung der bei Bewerben geforderten Auflagen von einem Feuerwehrkameraden hergestellt wurden. BR Gilbert Müller einer der profundesten Feuerwehrhistoriker Österreichs vermutet die Entstehung frühestens Anfang der 50er Jahre.
In seinem Archiv findet sich ein Foto mit ähnlichem Motiv in der Aufstellung einer Bewerbsgruppe.
Naiv und genial, Lehrgegenstand, Spielzeug oder Kunstwerk? Auf alle Fälle ein wertvoller Hinweis auf die Pionierzeit der Feuerwehr, der seinen Platz in der Präsentation der Feuerwehrgeschichte finden soll.
Weitere Bilder:
Autor: Manfred Liebentritt, SG Feuerwehrgeschichte (Text); Martin Weber (Bilder)
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Original-URL: https://www.feuerwehr-innsbruck.at/html/bericht.php?id=1099