Kein ruhiger Silvesterdienst….

…für die Mitarbeiter der Berufsfeuerwehr Innsbruck

Der 31.12.2003 begann schon in der Früh, ca. eine Stunde nach Dienstübernahme, mit einem Brandmeldealarm in einem Betreuungszentrum für Behinderte. Am Einsatzort wurde eine brennende, inzwischen abgelöschte, behinderte Person festgestellt. Beim Anzünden einer Zigarette hat sich das Kopfhaar der Frau entzündet. Sie konnte vom Pflegepersonal abgelöscht werden und erlitt daher keine weiteren gesundheitlichen Schäden.

Gefolgt von einigen Brandmeldealarmen in Hotels, deren Auslöseursache niemals einen weiteren Einsatz der Feuerwehr verursachten, kam es am frühen Vormittag in einem Innsbruck Möbelhaus einer schwedischen Möbelkette zu einem Brandmeldealarm. Die Einsatzkräfte wurden von mehreren Möbelhausmitarbeitern erwartet und es wurde mitgeteilt, dass in der Tiefgarage eine starke Rauchentwicklung aus unbekannter Ursache festgestellt wurde und die Räumung der Verkaufsräume durch das Personal im Gange sei. Vom Einsatzleiter wurden daraufhin weitere Kräfte zum Einsatzort alarmiert. Nach einer ersten Erkundung stellte sich heraus, dass Ursache für die Rauchentwicklung eine in die Tiefgarage geleitete Silvesterrakete war. Der Einsatz konnte also rasch beendet werden.

Gegen Mittag wurde die Berufsfeuerwehr zu einer Wohnungsöffnung alarmiert, da sich Angehörige Sorgen um den Bewohner machten. Leider kamen alle Rettungsmaßnahmen zu spät, der Bewohner wurde leblos in der Wohnung vorgefunden. Am Nachmittag wurde die Berufsfeuerwehr zu einer brennenden Reklameschrift in den Innenstadtbereich gerufen. Dieser Brand wurde schon durch Passanten mittels Pulverlöscher gelöscht, für die Einsatzkräfte blieb nur noch die Kontrolle und Absicherung der Brandstätte übrig.

Danach herrschte bis in die frühen Abendstunden eher Stille. Ab ca. 20 Uhr wurden dann eine Vielzahl von Rauchentwicklungen im Stadtbereich gemeldet, wobei immer der Rauch durch Feuerwerkskörper verursacht wurde und beim Eintreffen der Berufsfeuerwehr sich fast verzogen hatte. Eine Rauchentwicklung im O-Dorf ließ sich allerdings nicht so leicht zuordnen, weshalb die FF-Neu Arzl alarmiert wurde. Nach fast zweistündiger Suche konnte ein Abgasfang als Ursache der starken Rauchentwicklung ausgemacht werden. Auf dem Weg in die Wache wurden die Einsatzkräfte zu einem Balkonbrand im Saggen gerufen. Über die Drehleiter und einem Hochdruckrohr, wurde der Brand binnen kürzester Zeit gelöscht. Nach einem weiteren Brandmeldealarm, ausgelöst durch Feuerwerkskörper in einer Wohnhausanlage, wurde durch Passanten ein Brand einer Wohnung im 3.OG in der Museumsstrasse gemeldet. Bei Eintreffen stellte sich die Wohnung als Büro eines Architekten heraus, welches durch eine fehlgeleitete Silvesterrakete zerstört wurde. Der Brand wurde von zwei Trupps unter Atemschutz, mittels HD-Rohr, im Innenangriff gelöscht, der Dachbodenbereich über dem Büro mittels Wärmebildkamera kontrolliert. Das Büro und das Stiegenhaus belüftet. Während dieses Einsatzes wurde eine Rauchentwicklung aus einem Wohnmobil in der Innenstadt gemeldet – während der Anfahrt wurde aber durch Polizei bekannt gegeben, dass kein Einsatz für die Berufsfeuerwehr nötig ist. Als weitere Einsätze folgte eine Rauchentwicklung im Stiegenhaus im Mariahilfpark. Als Ursache wurde eine angebrannte Speise festgestellt.

Gegen 5 Uhr dann der nächste Einsatz. Über mehrere Notrufe wurde ein Kellerbrand im Stadtteil Amras gemeldet. Ein Anrufer des betroffenen Hauses teilte mit, dass wahrscheinlich der Heizöltank in seinem Keller brennt. Auf Grund dieser Meldung gab es Großalarm für die Berufsfeuerwehr und wir rückten mit ELF, 1.Gruppe, 2.Gruppe, 1.Trupp, DL30, GSF und KÖF zum Einsatzort aus. Es stellte sich heraus, dass nicht der Öltank sondern die Ölheizung bzw. der Ölofen im Keller in Brand geraten war. Der Brand konnte rasch unter Atemschutz mittels HD-Rohr gelöscht werden. Ausgelaufenes Heizöl wurde gebunden bzw. abgeschöpft und auf der Hauptfeuerwache entsorgt.

Glücklicherweise war es trotz der Vielzahl an Einsätzen, es wurde bei weitem nicht jeder Einsatz aufgezählt bzw. im Bericht beschrieben, zu keinen Verletzungen von Feuerwehrmännern gekommen. Auch war die Sicherheit und der Schutz der Bevölkerung der Stadt Innsbruck zu jedem Zeitpunkt durch die Berufsfeuerwehr Innsbruck gegeben.

Grosser Respekt gebührt den Mitarbeitern in der Nachrichtenzentrale der Berufsfeuerwehr, die immer den Überblick behielten und bei jedem Einsatz selbstständig die richtigen Einsatzmittel wählten – auf Grund unserer Personalsituation nicht immer ein leichtes Unterfangen. Natürlich auch Respekt vor den Mitarbeitern im Brand- bzw. Fahrdienst, die bei jedem Einsatz, egal zu welcher Uhrzeit, körperliche und geistige Höchstleistungen vollbrachten und alle Einsätze reibungslos abwickelten.

Marcus Wimmer
Bereitschaftsoffizier
Berufsfeuerwehr Innsbruck

Autor: BO Marcus Wimmer

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Original-URL: https://www.feuerwehr-innsbruck.at/html/bericht.php?id=276