Ende November konnten zum ersten Mal 25 Kameraden der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehren Amras und Hötting an einer Spezialausbildung im Hinblick auf die Herausforderungen durch den Brenner-Basistunnel teilnehmen.
Der derzeit in Bau befindliche Brenner Basistunnel (BBT) wird bei geplanter Fertigstellung im Jahr 2025 mit einer Gesamtlänge von 64km von Tulfes bis Franzensfeste die längste unterirdische Eisenbahnverbindung der Welt sein. Dieses Meisterwerk der Ingenieurskunst stellt aber auch die entlang der Bahntrasse befindlichen Feuerwehren vor einige Herausforderungen. Um für den Ernstfall gerüstet zu sein, war es erstmals für insgesamt 25 Mann der Berufsfeuerwehr Innsbruck sowie der FF-Einheiten Amras und Hötting als Portalfeuerwehren möglich, eine Spezialausbildung für SSG-Träger (Sauerstoffschutzgerät) an der International Fire Academy in der Schweiz zu absolvieren.
Ein speziell auf Innsbrucker Feuerwehrgegebenheiten abgestimmter „UVA-Kompaktkurs Straße & Bahn“ verlangte den Teilnehmer vom 23. bis 28. November einiges ab. Die Experten der Fire Academy vermittelten neben Theorie auch einsatzrelevante Besonderheiten von Straßentunnel und ähnlichen unterirdischen Verkehrsanlagen (UVA), die Anwendung taktischer Grundsätze sowie spezifische Techniken der Suche nach Personen und der Brandbekämpfung. Die größte Herausforderung bestand dabei in der Überwindung hoher Eindringtiefen bei UVA und dem Erkennen der damit verbundenen typischen Gefahren. Das Erlernte konnte in zahlreichen Einsatzübungen im Herzstück der Feuerwehrschule, den zwei einzigartigen gasbefeuerten Tunnel-Übungsanlagen in Balstahl und Lungern, unter sehr realen Bedingungen umgesetzt werden. Gleichzeitig bot diese Ausbildung auch die beste Gelegenheit, die von der Firma BBT finanzierten neuen Wärmebildkameras (Marke Active Photonics, Typ Hornet micro) einem Härtetest, der schlussendlich zu vollsten Zufriedenheit aller ausfiel, zu unterziehen. Zusätzlich mit von der Partie war auch das LUF (Lösch-Unterstützungsfahrzeug), um diverse Be- und Entlüftungsvarianten zu testen.
Dank der umfangreichen Vorbereitung durch BO Ing. Andreas Friedl und der BF-Kollegen Martin Walch und Martin Hell in Verbindung mit der hervorragenden Ausbildung sowie dem Engagement aller Teilnehmer konnte das Lernziel – die Vorbereitung der Teilnehmer auf derartige Extremeinsätze – in einer anstrengenden aber hoch interessanten Woche erreicht werden. Diese Schulung soll in Zukunft Grundlage für alle bei derartigen Einsätzen vorgesehenen Feuerwehrkräfte des Bezirks sein.
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Autor: Harald Reinthaler, Feuerwehr Hötting
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