Höhenrettungsausbildung bei der Berufsfeuerwehr

<h3>Pilotprojekt Höhenrettung bei der BF – Innsbruck</h3>

Nach einigen Gesprächen mit Herrn Ing. Schlögl und Herrn Ing. Friedl (beides Offiziere der BF-Innsbruck), hatten wir uns zu einem Pilotprojekt mit der Berufsfeuerwehr Innsbruck zusammengeschlossen.
Seil und Sicherungstechnik zählt als Bergführer zu unserem „täglichen Brot“. Trotzdem war die Vorbereitung bezüglich der feuerwehrspezifischen Inhalte und Anforderungen eine echte Herausforderung.

Da diese Zusammenarbeit auch für uns neu war, waren wir beide (Andreas Geisler und Robert Schellander, staatlich geprüfte Berg- und Schiführer) sehr gespannt, ob die getroffenen Vorbereitungen auch den Vorstellungen seitens der Berufsfeuerwehr entsprechen würden.

Schon der erste Tag von vier zeigte uns, dass wir durch die sehr gute Zusammenarbeit mit den Kursteilnehmern auf dem richtigen Weg waren.
Sehr zu Hilfe kam uns auch ein „Volontaire“ der BF München, der selbst bereits Erfahrung mit Höhenrettung aus seiner Ausbildungsstätte hatte, und uns wertvolle Anregungen und Informationen geben konnte.

Zum Kursinhalt gehörten neben der Materialkunde auch problemspezifische Fragen und Lösungsvorschläge, die wir in dem Kurs gemeinsam erarbeiteten. Des weiteren sind nun neue Lehrbehelfe und Skripten geplant. Eine vereinheitlichte Ausbildung im Bereich Höhen- und Tiefenrettung wäre Österreichweit erstrebenswert (z.B. ein Modul „Höhen- und Tiefenrettung“ bei der Ausbildung für Berufsfeuerwehrmänner/frauen).

Unabhängig und ohne Kenntnis der Höhenrettungstruppe in München definierten wir zwei Methoden, die dem Ausbildungsstandard der BF- München identisch sind !!! Diese erlauben dem Feuerwehrmann, auch in Einsätzen ständig entsprechend gesichert zu sein, ohne Zeit zu verlieren.
Besonderes Augenmerk schenkten wir auch der Tatsache, dass Tirol ein Gebirgsland ist. Einsätze im Hochgebirge (Waldbrände, Abstürze von Klein- und Segelflugzeugen etc.) sind daher keine Seltenheit und entsprechen der Realität. Inhalte die diesen Anforderungen gerecht werden galt es natürlich zu definieren.

Als besonders wichtig erschien uns die Definition von sogenannten SOP´S (Standard Operation Procedures = Standartmaßnahmen). Durch diese Standards können bei Übungen und Einsätzen eine Vielzahl von folgenschweren Unfällen im Vorfeld vermieden werden.

Ein wesentlicher Teil der Ausbildung war auch die ständige Rücksprache und Diskussion mit den Teilnehmern ob und wie weit die Ausbildungsinhalte mit der Realität (Zeitdruck und Einfachheit) zu vereinbaren sind.

Zu guter letzt waren beide Seiten mit dem Inhalt und den Ergebnissen der Fortbildung sehr zufrieden.

Besonders wertvoll war die Verschmelzung gemeinsamer Synergien aus unterschiedlichen Berufssparten, zu einem in Österreich fast ganz neuen feuerwehrspezifischen Bereich – nämlich der „Höhen- und Tiefenrettung“. Auf Grund der Vielzahl und Unterschiedlichkeit von Feuerwehreinsätzen wird dieses Fachwissen in Zukunft einen immer größeren Stellenwert im Bereich der Feuerlandschaft einnehmen.

Wir freuen uns hierbei einen maßgeblichen Beitrag leisten zu können.

Robert Schellander & Andreas Geisler

Autor: BOK Johann Zimmermann

Dieser Beitrag wurde automatisiert von der Homepage 2008-2020 übernommen.
Original-URL: https://www.feuerwehr-innsbruck.at/html/bericht.php?id=108