KAT-Übung 2023: Naturgewalten stellen die Einsatzkräfte auf die Probe

Die KAT-Übung 2023 forderte alle Beteiligten mit anspruchsvollen Übungsszenarien heraus. Durch einen Sturm und Starkregen wurden in Innsbruck Straßen blockierte, Bäume stürzten um, Murenabgänge ereigneten sich, und mehrere Personen wurden vermisst. Die Naturgewalten führten zu erschwerten Erreichbarkeit der Einsatzstellen, weshalb Hubschrauber des Bundesheeres angefordert wurden.

Für die Koordination und Leitung der Übung haben sich die Übungsleitung, die Feuerwehreinsatzleitung und die Fliegerische Einsatzleitung in der Stand­schützenkaserne in Kranebitten eingerichtet. Die Versorgung der Einsatzkräfte wurde ebenfalls dort durch das Rote Kreuz gewährleistet.

Die Teilnehmer erhielten zunächst eine Sicherheitseinweisung für den Einsatz mit Hubschraubern und wurden über den Ablauf des Übungstags informiert. Für viele Einsatzkräfte war dies der erste Kontakt mit solchen Fluggeräten. Daher stellt die Übung bereits einen wichtigen Mehrwert für die Kameradinnen und Kameraden dar, um das richtige Verhalten bei Einsätzen mit Hubschraubern zu erlernen.

Bei allen Übungen und Einsätzen mit Fluggeräten sind die Flughelfer der Feuerwehr (Einsatzkräfte in den orangen Overalls) vor Ort, um die Piloten bei Landungen/Starts, dem Sichern von Ladung und dem Transport von Personal zu unterstützen. Um die Rolle des Flughelfers übernehmen zu können, haben die Kameraden der Berufsfeuerwehr Innsbruck und der Freiwilligen Feuerwehr Hötting eine spezielle Ausbildung absolviert.

Im Anschluss an die geplante Pressekonferenz machten sich der Bürgermeister der Stadt Innsbruck, Georg Willi, und der Resortleiter und Vizebürgermeister, Johannes Anzengruber, selbst ein Bild vom Ablauf und der Koordinierung eines solchen Katastrophenschutzeinsatzes bei einem Besuch bei der Übungsleitung und der FLIEGE (Fliegerischen Einsatzleitung).

Szenarien der Übung

Die Szenarien der KAT-Übung Innsbruck 2023 sind vielfältig und spiegeln reale Herausforderungen in Katastrophensituationen wider:

1. Murenabgänge im Bereich Hungerburg

Der Hubschrauber des Bundesheers konnte zwar einen Flughelfer der FF Hötting und die drei Höhenretter (FF Mühlau und BF) einfliegen, jedoch nicht die Ausrüstung zur Schallortung und die Spezialkräfte der FF Mühlau und des Bundesheeres. Da eine Besserung der Wetterlage nicht absehbar war, brach man die geplante Übung auf der Hungerburg ab.

2. Umgestürzte Bäume und vermisste Personen im Bereich IKB Speichersee bis Tummelplatz:

In diesem Szenario mussten die Einsatzkräfte (FF Amras, FF Igls und BF) nicht nur umgestürzte Bäume entfernen, sondern auch nach vermissten Personen suchen und sie in Sicherheit bringen. Zeitgleich suchten die Taucher der Berufsfeuerwehr Innsbruck nach einer abgängigen Person in einem Speichersee. Die Einsatzkräfte am Boden wurden durch Drohnen des Bezirks Innsbruck, Landeck und Kufstein bei der Suche nach den vermissten Personen unterstützt.

3. Waldbrand (Bodenfeuer) im Bereich Brandjochboden und Hechenberg

Den Übungstag sollte dieses Szenario abschließen, bei dem Einsatzkräfte der FF Hötting, FF Reichenau und BF inklusive Equipment zur Waldbrandbekämpfung in die entlegenen Übungsgebiete gebracht werden sollten. Neue Ausrüstung zur Bekämpfung von Wald- und Bodenbränden sollte zum ersten Mal bei einer größeren Übung zum Einsatz kommen.

Aufgrund der schlechten Wetterlage konnten bedauerlicherweise Szenarien 1 und 3 nicht durchgeführt werden. Durch den anhaltenden Regen lag dichter Nebel über der Nordseite Innsbrucks, an der sich beide Szenarien hätten abspielen sollen. Die schlechte Sicht erlaubte es den Piloten des Bundesheeres nicht, ihre Maschinen an den gewünschten Landeplätzen zu landen. Um Schaden an den Übungsteilnehmern und Gerät zu verhindern, wurde entschieden, die beiden Übungsannahmen nicht zu beüben.

Trotzdem kann die KAT-Übung 2023 des Bezirkes Innsbruck-Stadt als ein Erfolg gewertet werden. Besonders die FLIEGE, die Flughelfer und Drohnenpiloten konnten wichtige Erfahrungen für reale Katastrophensituationen sammeln.

Die KAT-Übung Innsbruck 2023 bot den beteiligten Organisationen eine wertvolle Gelegenheit, in einer realitätsnahen Umgebung zusammenzuarbeiten und ihre Fähigkeiten im Katastrophenschutz zu schärfen. Diese Übung unterstreicht die Bedeutung der Vorbereitung und Koordination im Ernstfall, um die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten und effizient auf Naturkatastrophen zu reagieren.

Ein besonderer Dank gilt dem Ausbildungsoffizier Ricardo Stauder von der Berufsfeuerwehr Innsbruck für die lückenlose Planung des Übungstages, dem Bundesheer für die Bereitstellung zweier Hubschrauber und den Räumlichkeiten in der Standschützenkaserne, sowie dem Roten Kreuz für die Versorgung der Einsatzkräfte.

Fotos:
Nina Rippl (BFV Innsbruck-Stadt) und Anton Wegscheider (LFV Tirol)