Die Vergangenheit für die Zukunft bewahren

Seit Jahren gibt es Bemühungen des Bezirks-Feuerwehrverbandes, die eigene Geschichte und die Geschichte des Innsbrucker Feuerwehrwesens zu bewahren. Nun ist es erstmals gelungen, Protokolle aus den letzten 40 Jahren zu digitalisieren und nach Perioden bzw Themen gebunden auch in gedruckter Form abzulegen.

Im Jahr 2022 wurde im großen Feuerwehr-Jubiläumsjahr unter anderem auch das 75jährige Bestandsjubiläum des „BFV Innsbruck-Stadt“ gefeiert. Leider sind aus den Anfängen dieser 75 Jahre nahezu keine originalen Dokumente oder Protokollbücher vorhanden. Was sicherlich auch damit zu tun hat, dass für das einfache Anfertigen und Versenden solcher Aufzeichnungen keine technischen Vervielfältigungsmöglichkeiten wie Kopier- oder Druckgeräte vorhanden waren.

Vor wenigen Jahren wurde dem BFV eine Mappe mit Protokollen diverser Gremien beginnend mit dem Jahr 1984 übergeben. Zugleich waren zwar seit 1998 nahezu alle Aufzeichnungen zumindest in digitaler Form vorhanden. Auf das Ablegen gedruckter Versionen oder das strukturierte Sammeln wurde aber auch in den letzten Jahren aufgrund der digitalen Möglichkeiten zu wenig Wert gelegt. Und so war es das Bestreben, alle vorhandenen Aufzeichnungen seit dem Jahr 1984 bis zum Ende der Funktionsperiode 2023 zu sammeln, zu ordnen, nachzudrucken oder zu digitalisieren und in digitalen PDF-Bänden und gebundenen Protokoll-Büchern abzulegen.

Eine große Unterstützung beim Binden der Protokollbücher war Bezirksinspektor Moser von der Buchbinderei der Justizanstalt Innsbruck. Ihm und seinen Mitarbeitern in der JVA ist es zu verdanken, dass aus zwölf Schachteln gesammelter Einzelblätter diese 12 Bücher würden. Diese Bücher werden im neuen Bezirksbüro nach der Erweiterung der Hauptfeuerwache neben den Jahresberichten aus den letzten Jahrzehnten den Kern einer Bibliothek des BFV bilden zusammen mit dem Buch „Die Feuerwehr Innsbruck 1857 – 2007“.

Das Bewusstsein für das Erhalten der Innsbrucker Feuerwehrgeschichte ist mittlerweile in allen Feuerwehren vorhanden. Großen Anteil daran hatten und haben Manfred Liebentritt aus Mühlau und Dr. Matthias Egger von der Hungerburg als bisheriger bzw. neuer Leiter des Sachgebietes Feuerwehrgeschichte im LFV. Ein großes Anliegen war die Feuerwehrgeschichte der BF, von Amras und ganz Innsbruck auch BDStv Ing. Hans Zimmermann, der vor kurzem viel zu früh verstorben ist. (siehe u.a. In Gedenken an Hans Zimmermann) Einige Kameraden haben in den letzten Jahren Fachbereichs-, vorwissenschaftfliche oder auf universitärer Ebene Diplomarbeiten geschrieben, welche die Innsbrucker Feuerwehrgeschichte beinhalten. Nicht zu vergessen aus Innsbrucker Sicht unser Stadtmuseum/Stadtarchiv Innsbruck unter der Leitung von Dr. Lukas Morscher mit seinem ganzen Team, u.a. wieder Dr. Matthias Egger. Der Fundus an Feuerwehr-Quellen, -Gegenständen und -Artefakten wird immer größer und es wird noch einige Zeit dauern, bis alles aufgearbeitet und aufbereitet ist, zumal auch Feuerwehren wie die Feuerwehr Wilten ihre Originalbestände über das Stadtmuseum/Stadtarchiv als Dauerleihe zur sicheren Langzeitarchivierung übergeben haben. Mit den 150 Jahr Jubiläen der Freiwilligen Feuerwehren Hötting und Mühlau im Jahr 2024 werden sicherlich weitere neue Ergebnisse folgen und weitere Lücken der Innsbrucker Feuerwehrgeschichte gefüllt werden können.

Wer einen digitalen Blick in die Innsbrucker Feuerwehrgeschichte werfen will, kann ganz einfach interessante Artikel unter www.innsbruck-erinnert.at mit der Suche nach „Feuerwehr“ finden – https://innsbruck-erinnert.at/?s=Feuerwehr

Niemand weiß, wohin er geht, wenn er nicht weiß, woher er kommt. Geschichte und Traditionen lehren uns, daß Neues nur aus zutiefst Bekanntem geschaffen wird, das man beherrschen muß. (Claude Gustave Lévi-Strauss)