Neues Konzept zur Einsatzhygiene vorgestellt

Insbesondere bei der Brandbekämpfung in Innenräumen sind Feuerwehrleute durch den Brandrauch mit gesundheitsschädlichen Stoffen konfrontiert.

Moderne Einsatzbekleidung gepaart mit schwerem Atemschutz verhindern, dass jene gefährlichen Substanzen über Mund, Atemwege, Schleimhäute oder Haut in den Körper gelangen können. Aber wie sieht diese Gefahr nach dem Einsatz aus? Während die giftigen, krebserregenden Stoffe im heißen Brandrauch gasförmig vorhanden sind, sind sie nach der Abkühlung in Ruß, Asche oder Kondensat gebunden und  können so an der Einsatzbekleidung haften. Auch davon kann eine Gefahr ausgehen. Um auch dieses Risiko für unsere Feuerwehrleute zu minimieren, hat BK Maria Nuener BSc, Bereitschaftsoffizierin in der Berufsfeuerwehr Innsbruck, ein neues Konzept zur Einsatzhygiene erarbeitet. Demnach sollen zukünftig kontaminierte Einsatzbekleidungen oder Gerätschaften noch direkt am Einsatzort von den Feuerwehrleuten getrennt, sicher verpackt und zur fachgerechten Reinigung  abtransportiert werden.  Dadurch wird eine Verschleppung der giftigen Stoffe aus dem Brandeinsatz über die Bekleidung in die Feuerwehrfahrzeuge und in Folge weiter in die Feuerwachen verhindert. 

In den am Einsatzort ausgegebenen Hygienepaketen, finden Feuerwehrleute direkt nach dem Innenangriff beispielsweise Einweghandschuhe, Overalls, Socken, T-Shirts, Boxershorts etc. – alles, um die verunreinigte Einsatzbekleidung vollständig und ohne weitere Kontaminierung schnellstmöglich ablegen zu können. Zurück in die Feuerwache geht es dann in frischem, sauberen Gewand. 

Nach bisherigen Erfahrungen in der Innsbrucker Berufsfeuerwehr ist die Durchführung dieser Hygienemaßnahmen derart erfolgreich, dass beispielsweise am Tag nach einem Brandeinsatz innerhalb der Feuerwehrfahrzeuge nicht mal mehr der typische Brandgeruch vom vorangegangenen Einsatz wahrnehmbar ist. Maria Nuener hat das Konzept bereits erfolgreich im Landes-Feuerwehrverband vorgestellt. Eine erste Einschulung erhielten die Kommandanten und Kommandantenstellvertreter der Innsbrucker Freiwilligen Feuerwehren am Mittwoch, dem 2. Oktober 2024, im Rahmen einer Bezirksausbildung.

Der BFV dankt Maria Nuener für Konzepterstellung und die Durchführung der Einschulung. Ein weiterer großer Schritt für den Schutz und die Gesundheit unserer Feuerwehrleute wird damit umgesetzt.