Die Feuerwehren der Stadt Innsbruck stellten sich am Samstag, den 19. Oktober, im Rahmen des diesjährigen Einsatz-Übungstages einen Tag lang verschiedenen Szenarien, um sich auf kommende Einsätze vorzubereiten und dabei das Zusammenspiel mit anderen Feuerwehren zu trainieren.
Während die Ausbilder und Figuranten bereits um 8 Uhr morgens mit den Vorbereitungen für den Tag starteten, traten die Teilnehmer um 08:30 Uhr im Hof der Feuerwehr Reichenau zum Morgenappell an. Zu Beginn begrüßten Bürgermeister Johannes Anzengruber, Branddirektor Helmut Hager und Bezirksfeuerwehrkommandant Gerhard Mayregger die angetretenen Frauen und Männer. Nach einer kurzen Einweisung in den Tagesablauf und die Kombination von jeweils zwei Gruppen unterschiedlicher Feuerwehren zu einem Zug durch Bezirksfeuerwehrkommandant-Stv. Helmut Plank wurden die Fahrzeuge besetzt und die Einsatzbereitschaft herstellen.

Unverzüglich nahm die mobile Einsatzleitung die Arbeit auf und alarmierte die jeweiligen Einsatzzüge zum ersten Szenario des Tages.


Alle 5 Züge absolvierten über den Tag verteilt jeweils vier vorbereiteten Szenarien.
Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person
Bei der Kollision eines Autos mit einer Betonleitwand (Jersey Wand) wurde eine Person im Fahrzeug und eine zweite Person unter einem Betonelement eingeklemmt. Das Szenario forderte dabei eine intensive Absprache aller beteiligten Einheiten damit die notwendigen Maßnahmen – vom Aufbau eines Brandschutzes über die laufende Betreuung der Verletzten bis hin zur Menschenrettung mit Schere, Spreizer und Hebekissen – erfolgreich und zügig durchgeführt werden konnten.





Kellerbrand mit eingeschlossenen/vermissten Personen
Nach einer Feier war im Keller des ehemaligen Gasthof Sandwirt ein Brand ausgebrochen, der Keller war verraucht und mehrere Personen wurden vermisst. Die angerückten Feuerwehrfrauen und -männer mussten unter Atemschutz zur Menschenrettung und Brandbekämpfung vorrücken. Parallel wurden Lüfter in Stellung gebracht um den Rauch aus dem Keller zu drücken und so die Sichtweite der Atemschutztrupps zu verbessern.



Wald- & Flächenbrand
Die dritte Station widmete sich dem Thema Wald- & Flächenbrände. Dabei erläuterten die Ausbilder wichtige Punkte zur richtigen persönlichen Schutzausrüstung, der Entstehung und Ausbreitung von Vegetationsbränden und dem in den vergangenen Jahren neu beschafften Waldbrandmaterials. Der Theorieteil wurde mit einer kurzen Unterweisung zum Verhalten beim Einsatz von Hubschraubern abgeschlossen. Im Anschluss an die Theorie wurden die Waldbrandwerkzeuge im Gelände praktisch erprobt und anhand eines mit Stroh simulierten Flächenbrandes die Ausbreitungsfaktoren nähergebracht.



Person eingeschlossen – Tür- & Fensteröffnung
Die letzte Station beschäftigte sich mit der Rettung einer, nach einem Stromunfall, bewusstlosen Person im Obergeschoß. Dazu musste entweder das gekippte Fenster zerstörungsfrei geöffnet oder die Wohnungstüre aufgebrochen werden. Im Anschluss musste das Opfer aufgrund des engen Treppenhauses mittels Schleifkorbtrage, Leitern oder Höhensicherungsmaterial auf Straßenniveau gebracht werden.



Dass viele Wege ans Ziel führen, zeigte sich durch die oft unterschiedlichen Vorgehensweisen der einzelnen Gruppen an allen Stationen. Für den größtmöglichen Lerneffekt wurde jede Übung im Anschluss mit den betreuenden Ausbildern der Station, den Beobachtern, darunter BGM Johannes Anzengruber und BD Helmut Hager, sowie den jeweiligen Einsatzkräften nachbesprochen. Am Nachmittag konnten alle Gruppen nach einem lehrreichen und fordernden Tag und ohne Verletzungen zur gemütlichen Nachbesprechung in die Feuerwehr Reichenau einrücken.
Der Dank gilt abschließend Bezirksfeuerwehrkommandant-Stv. Helmut Plank und Ausbildungsoffizier Ricardo Stauder für die Organisation des Übungstages, allen Ausbildern für die Ausarbeitung und Vorbereitung der jeweiligen Station, den Helferinnen und Helfern sowie den Figuranten für die tatkräftige Unterstützung und der Feuerwehr Reichenau für die zur Verfügungstellung ihrer Räumlichkeiten sowie für die Verpflegung während des Tages.