Ein Schreiben von BD Mag. Erwin Reichel über die zukünftige Handlungsweise bei der persönlichen Schutzausrüstung für unsere Aktivmannschaften
Werte Kameraden der Feuerwehr Innsbruck,
derzeit flammen immer wieder Diskussionen bezüglich neuer Schutzausrüstungen auf. Auslö-ser dafür sind wohl einerseits die Feuerwehrausstattungsfirmen, die nun massiv mit neuen Stoffarten auf den Markt drängen und diese dem entsprechend bewerben und andererseits Entscheidungen in anderen Bundesländern betreffend diese Thematik.
Der derzeitige hervorragende Zustand der Einsatzuniformen der Feuerwehr der Stadt Inns-bruck basiert einerseits auf eine enorm kostenintensive einmalige Investition und andererseits auf die laufende Nachbeschaffung und Erneuerung der Schutzbekleidungen.
Sämtliche Schutzbekleidungen werden nach den vorgeschriebenen Normen angeschafft. Eine entsprechende Weiterentwicklung in den bestehenden Materialien und die damit einhergehen-de steigende Schutzleistung wird mit sehr hohem finanziellen Aufwand Rechnung getragen. Jeder von euch weiß, wenn er eine Bedarfsmeldung macht, dann wird dieser nachgekommen.
Somit kann festgehalten werden, dass die derzeit 676 aktiven freiwilligen Mitglieder auf Stand der Technik im Bezug auf die verwendete Schutzbekleidung und im Bezug auf die der-zeit gültigen Normen sind.
Evtl. Änderungen von Normen oder Vorschriften in der Zukunft sind abzuwarten und werden bei Neuanschaffungen natürlich entsprechend eingehalten.
Diesbezüglich darf auch der Blick auf die budgetäre Entwicklung gerichtet werden. Wie unser Landesfeuerwehrinspektor DI Gruber auch bereits feststellt hat, werden aller Voraussicht nach in den nächsten Jahren Einschnitte in den Budgets der Gemeinden durch den Rückgang der Steuereinnahmen erfolgen und somit auch die Budgets für die einzelnen Feuerwehren und somit auch für die Feuerwehr der Stadt Innsbruck geringer werden.
Darum sollten solche Diskussionen und die evtl. daraus resultierenden Entscheidungen nicht auf Basis von „modischen“ Aspekten geführt werden. Da eine solche Entscheidung natürlich dazu führen kann, dass andere relevantere Projekte eingespart werden müssen.
Die Schwierigkeit im Bezug auf die Anschaffung von künftigen Einsatzbekleidungen besteht vielmehr darin, für die verschiedenen Einsatzbereiche eine adäquate Uniform zur Verfügung zu stellen, da das Feuerwehrwehrwesen, wie wir wissen, immer mehr in die Richtung „Tech-nikwehr“ geht.
Bei der Berufsfeuerwehr werden fünf Anzüge mit den neuen Materialien getestet, um entspre-chende Erfahrungen zu sammeln. Die Thematik bzgl. der bestehenden Einsatzuniformen und evtl. neuer Einsatzuniformen wurde im Rahmen der Offiziersbesprechung erörtert und ergab den einhelligen Tenor, dass ein Umstieg auf eine neue Einsatzuniform aus finanzieller Hinsicht strickt abzulehnen ist, da der Kosten-Nutzen-Faktor niemals erzielt werden kann.
Wie allen bekannt ist, werden hier öffentliche Steuergelder verwendet (somit das Geld eines jeden von uns). Mit diesen Geldern ist sorgsam und gewissenhaft umzugehen, dass heißt je-den Anschaffung ob im kleinen Rahmen oder große Projekte sind aus allen Blickwinkel zu betrachten und die Notwendigkeit der Ausgabe stets zu Prüfen und zu Begründen.
Dies ist meine Verantwortung als technischer Verantwortlicher der Feuerwehr der Stadt Inns-bruck.
Somit darf ich festhalten, dass ich nach ausführlicher Prüfung, reiflicher Überlegung und in Hinsicht auf die budgetäre Entwicklung zu folgendem Schluss gekommen bin. Wir haben derzeit eine sehr gute persönliche Schutzausrüstung und werden diese auch künftig auf einem hohen Niveau halten. Ein kompletter Umstieg auf eine neue Schutzbekleidung kommt für mich aus derzeitiger Sicht nicht in Frage.
Ich kann nur jeden Kommandanten, Zugskommandanten, Gruppenkommandanten und jedes Mitglieder der Feuerwehr bitten mich hierbei zu unterstützen und meine die Entscheidungen zu akzeptieren
Mit einem kameradschaftlichen Gut Heil
Euer BD
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Autor: Erwin Reichel
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