DIE FEUERWEHR IM UND AUF DEM WASSER

Die Entwicklung des Wasserdienstes bei der Feuerwehr Innsbruck

Seit Jahrzehnten helfen Kräfte der Feuerwehr Innsbruck nicht nur bei Bränden und sonstigen Notlagen am Lande, sondern sind auch bei Rettungs- und Bergeeinsätzen im und auf dem Wasser tätig.  Die internationale Arbeitsgemeinschaft für Feuerwehr- und Brandschutzgeschichte im CTIF hat bei ihrer Tagung 2019 das Thema „Feuerwehren im und auf dem Wasser“ in den Mittelpunkt gestellt. Die Berufsfeuerwehr Innsbruck wurde dabei eingeladen, für den Tagungsband einen Schriftbeitrag über die Entwicklung des Wasserdienstes bei der Feuerwehr Innsbruck zu gestalten.

Für den Tagungsbeitrag konnten mit Branddirektor a.D. Siegfried Nalter und den Mitautoren Branddirektor-Stv. OBR Ing. Johann Zimmermann und Bereitschafts-Offizier OBR Ing. Andreas Friedl jahrelange Experten gefunden werden.

Schon in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg musste sich die Feuerwehr Innsbruck intensiv mit dem Medium Wasser befassen. Aufgrund der zahlreichen Gewässer in und um Innsbruck wurde es erforderlich, bei Unfällen im Wasser und bei Naturkatastrophen (Hochwasser, Muren etc.) ebenso Hilfe leisten zu können wie bei Bränden.

Da die Feuerwehr Innsbruck nicht nur im Großraum von Innsbruck wie z.B. Inn, Sill, Lanser See, Mühlsee oder Natterer See bei Unfällen im Wasser zu Hilfe alarmiert wurde, sondern in ganz Tirol in verschiedenen Gewässern wie z.B. Achensee, Reither See, Möserer See und auch Stauseen Hilfe leisten musste, wurde es erforderlich, Geräte für die Unfallhilfe im Wasser anzuschaffen.

So bekam die Feuerwehr Innsbruck bereits im Jahre 1946 vom Bauamt zwei Schlauchboote zu Verfügung gestellt, welche bei etlichen Einsätzen in Tiroler Gewässern eingesetzt wurden und hilfereiche Dienste leisteten.

Die Wassereinsätze in Tirol wurden für die Feuerwehr Innsbruck immer häufiger, sodass sowohl die Ausbildung wie auch die Anschaffung neuer Geräte erforderlich war. So wurde 1956 der damals für den Wasserdienst zuständige Referent der Feuerwehr Innsbruck, LM Unterlechner Paul, zur Berufsfeuerwehr nach Wien zu einer umfassenden Wasserdienstausbildung (Bootsausbildung, Tauchdienst, Wasserkunde) entsandt.

Nach dieser Spezialausbildung in Wien hat bei der Berufsfeuerwehr Innsbruck der Wasserdienst einen besonderen Stellenwert bekommen. Es wurden 2 FeuerwehrZillen angekauft, wie sie bei anderen Feuerwehren eingesetzt wurden. Allerdings waren diese Zillen im Inn – und Sillfluss auf Grund der Fließgeschwindigkeiten und dem teilweise großen Wellengang, nur bedingt einsetzbar. 

Auch die Ausbildung am Wasser wurde mit anderen neuen Gerätschaften wie Grundketten, Grunddreiecken mit Fanghaken und Leinen durchgeführt. Parallel dazu hat man versucht, mit einem Tauchgerät der damaligen Zeit Tauchgänge durchzuführen, wobei es allerdings bei einigen Versuchen blieb.

Leichensuche in Seen mussten mit Grundketten und sogenannter Grundkatze mühselig durchgeführt werden, da bei Ästen und Bäumen am Seegrund diese Geräte sich immer wieder verhängten. 

Erste Tauchausrüstung der Berufsfeuerwehr Innsbruck

Tauchdienst bei der Feuerwehr Innsbruck

Im Jahr 1957 wurden zwei Tauchanzüge (Piber) angekauft und mit den Tauchgeräten PA 37/1600 der Tauchdienst bei der Feuerwehr Innsbruck ins Leben gerufen. Die Tauchergruppe war vier Mann stark und die Tauchrequisiten waren alles andere als vorzüglich. Trotz dieser unzureichenden Ausrüstung waren die jungen Feuerwehrmänner mit Begeisterung bei der Sache. Bald hatte sich bei den Feuerwehren in Tirol herumgesprochen, dass bei der Berufsfeuerwehr Innsbruck „Froschtaucher“ stationiert seien und für Einsätze bereitstünden. So kam es auch, dass für Einsätze im Wasser in ganz Tirol die Feuerwehr Innsbruck angefordert wurde. Immer mehr junge Feuerwehrmänner zeigten Interesse am Tauchdienst und so war es erforderlich die Tauchausbildung nach bestimmten Richtlinien abzuhalten.

So wurde Kontakt zur Österreichischen Wasserrettung aufgenommen, welche bereits Tauchausbildungen durchführten, wobei der ÖWR-Grundschein und der ÖWRLeistungsschein dafür erforderlich waren.

Tauchausbildung am Blindsee am Fernpass

ÖWR-Lehrer Müller aus Vorarlberg erklärte sich bereit, bei der Berufsfeuerwehr Innsbruck die ÖWR-Ausbildung für den ÖWR-Leistungsschein und anschließend den ÖWR-Tauchschein durchzuführen. Somit war die Feuerwehr Innsbruck gerüstet, um Taucheinsätze nach den Richtlinien der ÖWR durchzuführen.

Um in den eigenen Reihen die ÖWR-Ausbildung selbständig abhalten zu können, wurden für vier Teilnehmer der Berufsfeuerwehr die Genehmigung der ÖWR-Bundesleitung an der Teilnahme am ÖWR-Lehrschein in Seeham am Obertrumersee 1965 erteilt.  

Ein Jahr später genehmigte die ÖWR-Bundesleitung ebenfalls die Teilnahme am ÖWR-Tauchlehrschein für Teilnehmer, welche den ÖWR-Lehrschein, sowie den ÖWR-Tauch-Leistungsschein bereits abgelegt hatten. Nun war es möglich die Tauchausbildung bei der Berufsfeuerwehr im eigenen Bereich abzuhalten. Im Jahr 1966 hatten bereits 8 Feuerwehrmänner die Ausbildung als Taucher abgeschlossen.

Tauchausbildung am Baggersee

In den 60er-Jahren entwickelte sich das Sporttauchen explosionsartig und es wurde daher auch die Tauchausrüstung immer besser. Da Sauerstoffkreislaufgeräte nur für eine geringe Tauchtiefe bis 13 m verwendbar waren, wurden nur mehr Pressluftgeräte verwendet. Auch die Lungenautomaten wurden verbessert und so konnten Tauchtiefen bis zu 70 m erreicht werden. Allerdings galt als Vorschrift der ÖWR, dass die so genannte 0-Zeit als Faustformel (Tauchtiefe x 2 – abgezogen von der fixen Zahl 90 – maximal 45 m Tauchtiefe) nicht überschritten werden darf. Dennoch gab es Einsätze, bei denen unter besonderer Vorsicht in größere Tiefen getaucht werden musste. Bereits 1967 wurde zur Verbesserung der Tauchausbildung ein Tauchtrainingslager am Meer in Argentario (Italien) gemeinschaftlich mit dem privaten Tauchclub TCI (Tauchclub Innsbruck) abgehalten.

Ab nun wurden jedes Jahr Tauchlager in wärmeren Gefilden sowie Sonderausbildungen bei der Oberösterreichischen Feuerwehr am Attersee durchgeführt.

Die Taucheinsätze sind immer zahlreicher geworden und so wurden nicht nur die Österreichische Wasserrettung, sondern auch die Tauchclubs TCI und Austria Sub in die Einsatzalarmpläne aufgenommen und bei Einsätzen alarmiert.

Beim Neubau der Feuerwache der Berufsfeuerwehr Innsbruck wurde ein eigener Tauchschacht mit 10 m Tiefe errichtet. Die Tauchausbildung konnte nunmehr zum größten Teil auf der Hauptfeuerwache durchgeführt werden. Somit konnten die erforderlichen 10 Tauchstunden jährlich für die Einsatztaucher erreicht werden.

Der Tauchsportclub Austria Sub hat im Jahr 1984 unter Mithilfe der Feuerwehr Innsbruck am Achensee die PUSA (Projekt Unterwasserstation Achensee) in Betrieb genommen. 

Unterwasserstation PUSA am Achensee

Diese Station liegt auf 22 m Tiefe und ist eine ideale Tauchtrainingsmöglichkeit auch für die Feuerwehrtaucher der Feuerwehr Innsbruck.

Ende der 1980er-Jahre hat der Wasserausschuss des ÖBFV eigene Tauchvorschriften und Ausbildungsrichtlinien erarbeitet, da die Feuerwehrtaucheinsätze teilweise unter besonders schwierigen Bedingungen erfolgen mussten. Daher wurde die Ausbildung den Einsätzen entsprechend angepasst und ein eigener Tauchausweis für die Feuerwehrtaucher Österreichs im Ausschuss des ÖBFV erarbeitet. 

Feuerwehrtauchausweis

Die Freiwillige Feuerwehr Wilten, welcher bereits das Spezialgebiet Wasserdienst zugeteilt worden war, wurde mit Tauchausrüstungen ausgestattet, da bereits einige Feuerwehrmänner der Freiwilligen Feuerwehr Wilten den Tauchschein erlangt hatten. Diese Feuerwehrtaucher wurden in den Alarmplan für Taucheinsätze aufgenommen und bei Taucheinsätzen alarmiert. 

Bei der Feuerwehr Kufstein sind acht Feuerwehrmitglieder von Tauchlehrern der Feuerwehr Innsbruck als Taucher ausgebildet worden, welche dann gemeinsam mit der Feuerwehr Innsbruck an Tauchlagern in Sardinien, Hyeres, Gilio, Dubrovnik und sonstigen Ausbildungen teilnahmen. 

Die weitere Entwicklung

Mit der Einführung des neuen Poolsystems bei der Berufsfeuerwehr Innsbruck und einer Neuorganisation der Ausbildung wurde der Tauchdienst der Berufsfeuerwehr neu organisiert. Mit Geldern des Landes Tirol und der Stadtgemeinde Innsbruck wurden persönliche Ausrüstungsgegenstände für alle Einsatztaucher angeschafft. Jeder der 17 Einsatztaucher wurde so ausgerüstet, dass er mit seiner persönlichen Ausrüstung sofort in den Einsatz gehen kann. Es wurden einheitliche Gerätschaften der Firmen Dräger und Scupapro angekauft.

2006 kam das lang ersehnte Taucheinsatzfahrzeug. Es wurde so konzipiert, dass ein Taucheinsatz im Stadtgebiet von Innsbruck, aber auch im ganzen Land Tirol ausrüstungsmäßig und organisatorisch abgewickelt werden kann. Dieses Fahrzeug wurde je zur Hälfte vom Land Tirol und von der Stadt Innsbruck finanziert.

Taucheinsatzfahrzeug der Berufsfeuerwehr Innsbruck

Die bewährten Tauchlager in wärmeren Gefilden finden nun jährlich auf der Insel Hvar in Kroatien statt. Auch hier wurde ein neuer Weg beschritten. Diese Ausbildungsveranstaltungen finden nach einem feststehenden Ausbildungsprogramm statt, wobei nicht nur praktische Tauchübungen, sondern auch theoretische Ausbildung am Programm steht.

Aktuelle Bergseetauchausbildung

Besondere Taucheinsätze

Personenbergung aus einer Gletscherspalte – 1969

Über eine Personenbergung aus einer Gletscherspalte berichtete die Tiroler Tageszeitung am 4.3.1969:  

„Die Suche nach dem vermutlich in eine Gletscherspalte gefallenen und im dort befindlichen Wassertümpel ertrunkenen Berliner Schifahrer hatte am Montag Erfolg. Nachdem Suchmannschaften der Gendarmerie und der Bergrettung auch gestern Vormittag noch erfolglos versucht hatten, mit Sonden und einem Unterwasserscheinwerfer den Ertrunkenen zu finden, flog Bezirksinspektor Eduard Bodem von der Flugrettungsstelle Innsbruck mit einem Flächenflugzeug gegen 14.30 Uhr mit einem Taucher der Berufsfeuerwehr Innsbruck auf den in rund 3.000 Meter Höhe gelegenen Tuxer Ferner. Alois Martha, der den Tauchgang alleine unternahm, wurde in die 30 Meter tiefe Spalte abgeseilt und tauchte durch ein Eisloch in das darunterliegende, etwa 15 Meter tiefe Wasser der Spalte. Schon nach relativ kurzer Zeit hatte er den verunglückten Schifahrer gefunden. Dieser hatte sich in etwa 8 Meter Wassertiefe in dem schräg zusammenlaufenden Spalt verklemmt. Die Leiche konnte geborgen und abtransportiert werden. Es ist dies der erste Taucheinsatz der Innsbrucker Feuerwehr in einer Gletscherspalte in so großer Höhe. Es dürfte wohl auch der erste Tauchversuch in einer Gletscherspalte überhaupt gewesen sein. Das Unternehmen des als sehr besonnen geltenden jungen Feuerwehrtauchers hat auf jeden Fall großen Mut und besondere Umsicht erfordert“.

Flug des Einsatztauchers zum Einsatzort
Plan der Gletscherspaltenbergung

Taucheinsatz im Klärwerk Innsbruck – 1970

 Beim neu in Betrieb genommenen Klärwerk von Innsbruck löste sich 1970 ein zwei Meter langes Rohr im Absetzbecken und fiel in ein Ablaufventil. Dieses konnte nicht mehr geschlossen werden und der Klärbetrieb musste eingestellt werden. Sofort wurde die Berufsfeuerwehr verständigt und ein Taucher zur Behebung des Schadens angefordert. Der damalige Referent für Wasserdienst, Siegfried Nalter, übernahm den Taucheinsatz selbst. Da im Absetzbecken der ungeklärte Teil des Innsbrucker Abwassers war und nur ein Nasstauchanzug mit normaler Taucherbrille (keine Vollgesichtsmaske) zur Verfügung stand, war dies ein Taucheinsatz mit gemischten Gefühlen. Das Ausatemventil wurde durch feste Stoffe so verklebt, dass das Ausatmen nur neben dem Mundstück möglich war. Mit aller Gewalt war es möglich, das letzte Stück nach unten zu gelangen und das Rohr zu bergen. Ende gut, alles gut. Außer einem Allergieausschlag von 14 Tagen waren nachträglich keine Beschwerden vorhanden.

Taucheinsatz im ÖBB-Kraftwerk Spullersee

Im ÖBB-Kraftwerk Spullersee in Vorarlberg (Sammeleinlauf) auf 1.700 m Seehöhe lieferten 2 Pumpen nur mehr 25 % der Normalleistung. Da in diesem Gebiet sehr viele Kröten waren, wurde vermutet, dass die Schutzkörbe der Pumpen mit Kröten verlegt waren. Von der Berufsfeuerwehr Innsbruck wurden Taucher angefordert, um Nachschau zu halten und eventuell angesaugte Kröten zu entfernen. Siegfried Nalter und Karl Brandstätter führten den Taucheinsatz durch. In den 10m tiefen Pumpenschächten waren zwei Pumpen mit Schutzkörben von 1,5 m Höhe und 1 m Durchmesser. Beim Kontrolltauchgang war die Überraschung groß. Die Schutzkörbe waren rundherum mit einer 10 cm dicken Schicht von Krötenteilen verlegt. Mit selbst angefertigten geschliffenen Eisen wurden in Eile die Körbe von den Kröten freigemacht. Die durch die Taucherbrillen vergrößerten Krötenteile waren kein schöner Anblick und bald auch Ekel erregend. So wurde dieser Taucheinsatz so schnell wie möglich beendet. Zum Glück war er von Erfolg gekrönt und die Pumpen hatten wieder ihre volle Leistung.

Flugzeugkatastrophe in Innsbruck: Kursmaschine stürzte in den Inn – 21.5.1970

Nur wenige hundert Meter vom Westende der Landepiste des Innsbrucker Flughafens  entfernt, stürzte um 11.45 Uhr ein zweimotoriges Kursflugzeug des privaten Flugunternehmens „Viennair“ vom Typ  „Grand Commander Navaio“ im Landeanflug in den Inn. Die Maschine war von München gekommen. Nur ein Teil des Höhenruders ragte aus dem Wasser und gab die Stelle an, wo der Rumpf mit den Insassen liegen musste. Seile wurden von Tauchern am Fahrwerk befestigt und mit dem Kranfahrzeug das verunfallte Flugzeug seitlich gegen die Strömung in seichteres Wasser gezogen. Fünf Passagiere und zwei Piloten wurden von der Berufsfeuerwehr tot aus dem Wrack geborgen. Die Insassen dürften den Tod durch Ertrinken gefunden haben, da sie kaum äußere Verletzungen aufwiesen. Die Passagiere waren angeschnallt und hingen mit dem Kopf nach unten in der mit Wasser gefüllten Kabine. So wurden sie von den Tauchern der Berufsfeuerwehr vorgefunden. 

Flugzeugabsturz im Inn

Taucher bargen Skifahrer aus einer Gletscherspalte – 22.6.1991

Taucher der Innsbrucker Berufsfeuerwehr bargen am Lüsener Ferner einen verunglückten Skifahrer aus einer Gletscherspalte.

Ein 27 jähriger Bergsteiger aus München hatte mit zwei Bergkameraden eine Skitour auf den Lüsener Ferner im Sellraintal unternommen. Bei der Abfahrt überquerten die drei einen Gletscherbach. Der Münchner verlor auf dem Eis das Gleichgewicht und fiel rücklings in eine schmale Kluft. Er stürzte fünf bis sechs Meter ab und landete am Fuß der Spalte in einem Schmelzwassersee, aus dem er sich trotz einer schweren Fußverletzung noch selbst befreien konnte. Die Bergkameraden des Verunfallten konnten nur vermuten, wo ihr Gefährte geblieben war. Die Gletscherspalte war so schmal und so tief, dass man von oben nicht bis auf den Grund sehen konnte. Aber die Signale aus dem Lawinensuchgerät zeigten, wo der Verunglückte lag. Zufällig war ein Hubschrauber des Innenministeriums in der Nähe der Unfallstelle, da anzunehmen war, dass der Verunfallte am Grund der Spalte im Schmelzwasser lag, forderte die Hubschrauberbesatzung sofort zwei Taucher der Innsbrucker Berufsfeuerwehr an.

Dieter Herskovits und Walter Burkert wurden in voller Tauchausrüstung auf den Gletscher geflogen. Burkert seilte sich zu dem Verletzen ab und barg ihn aus der Gletscherspalte. Der Verunglückte war stark unterkühlt, seine Körpertemperatur betrug nur mehr 25 Grad. Er hatte einen Oberschenkelbruch und einen Schock erlitten und wurde sofort in die Innsbrucker Klinik geflogen.

Rettung des Verunfallten

Taucher bargen gestohlenen Brillantring aus Inn

Es handelt sich um einen der beiden Ringe, die eine Argentinierin in einer Kabine eines Innsbrucker Textilgeschäftes liegengelassen hatte:

Eine rasche Aufklärung mit weitreichenden Folgen hat das Verschwinden der von einer Argentinierin in der Umkleidekabine vergessenen Ringe gefunden. Die Ermittlungen führten sehr schnell auf die Spur eines 17 Jahre alten Lehrmädchens aus dem betreffenden Geschäft, das den Diebstahl zugab und aussagte, es habe die beiden Ringe aus Angst vor der Entdeckung in den Inn geworfen.

Die Kriminalpolizei wandte sich daraufhin an die Innsbrucker Berufsfeuerwehr, die über ausgebildete Taucher verfügt, mit dem Ersuchen, an der bezeichneten Stelle zu suchen. Es wurden zwei Taucher –Brandstätter Karl und Haberfellner Silvester – eingesetzt. Sie hatten eine schwere Aufgabe, weil der Inn stark getrübt war und die Sichtverhältnisse unter Wasser sehr ungünstig waren. Außerdem befand sich auf dem Grund allerlei Gerümpel. Die Taucher mussten daher unmittelbar über dem Grund des Flussbettes schwimmen. Aber was kaum für möglich gehalten wurde, trat ein. Der Taucher Brandstätter fand den wertvolleren der beiden Ringe etwa einen Meter von der angegebenen Stelle auf. Er sah nur mit einer kleinen Spitze des Brillanten zwischen Steinen und Müll aller Art heraus.

Förstersonde

Die Förstersonde ist ein Suchgerät und wird zum Auffinden ferromagnetischer Teile, die sich im Erdboden, unter Schneemassen oder in Gewässern befinden, eingesetzt. Die Berufsfeuerwehr Innsbruck hatte bereits Kontakt zu Peter Schröcksnadel, dem heutigen Präsidenten des Österreichischen Skiverbandes, welcher die Vertretung der Förstersonde innehatte. 1974 kaufte die Berufsfeuerwehr eine Förstersonde an, wobei Schröcksnadel gebeten wurde, bei den nächstfolgenden möglichen Einsätzen für die Einschulung der Förstersonde zur Verfügung zu stehen.

Letzte Rettung: Förstersonde am 25.11.1975

Bericht der oberösterreichischen Nachrichen:

„Alle Mittel versagten, daher rief gestern die Wasserwehr in Schärding am Inn die Innsbrucker Berufsfeuerwehr zu Hilfe. Am Samstag gegen Mitternacht war der 63 Jahre alte Karl Stürmer aus Raab, Bezirk Schärding –  Abschnittskommandant und Brandrat der Feuerwehr – nach einer Übung mit seinem Kommandowagen durch das sogenannte Wassertor in den Inn gefahren und versunken. Es gab keine Zeugen des Unfalls, wohl aber wiesen Spuren vom Unterbodenschutz des Autos an einer Steintreppe auf den Unfall hin. Mit Stangen suchte die Wasserwehr zwei Tage lang nach dem Verunglückten – ergebnislos. Schließlich wurde die Innsbrucker Berufsfeuerwehr um Hilfe gebeten, da bekannt war, dass die Berufsfeuerwehr eine Förstersonde besitzt. Peter Schröcksnadel der mit der Förstersonde schon im vergangenen Winter bei den Lawinenkatastrophen in Sulden und am Brenner die verschütteten PKW gefunden hatte, wurde mit Ing. Gottfried Peham und Siegfried Nalter mit einem Flächenflugzeug nach Schärding gebracht und haben die Suche nach dem Vermissten im Inn sofort aufgenommen. Die Suche gestaltete sich äußerst schwierig. Der Verunglückte war 150 Meter mit dem Wagen abgetrieben worden und wurde nach etwa einer Stunde 30 m vom Ufer entfernt in fünf Meter Tiefe gefunden.“

Auto aus Stausee bei Fließ geborgen – 11.3.1977

Über die Bergung eines Autos aus dem Stausee bei Fließ berichtete der Blickpunkt am 11.2.1977:

„Ein vor kurzem im Gemeindegebiet Fließ in den Stausee gestürzter PKW konnte von der Berufsfeuerwehr Innsbruck geborgen werden. Die Berufsfeuerwehr Innsbruck war unter der Einsatzleitung des Brandkommissärs Siegfried Nalter mit den Tauchern Haberfellner, Weidacher, Thöni sowie einem Motorschlauchboot an der Unfallstelle eingetroffen. Da der Berufsfeuerwehr Innsbruck schon aus einigen Einsätzen in diesem Stausee bekannt war, dass die Sicht unter Wasser nur wenige Zentimeter ist, und da man vermutete, dass es aufgrund einer leichten Strömung den PKW abgetrieben hat, wurde die bei der Berufsfeuerwehr Innsbruck gelagerte Förstersonde unter der Leitung von Peter Schröcksnadel eingesetzt.

Mit einem Motorschlauchboot wurde der Stausee systematisch abgesucht und zwei konkrete „Anzeigen“ mit Bojen markiert. Bei den anschließenden Taucheinsätzen stellte sich heraus, dass es sich bei der ersten „Anzeige“ um eine Gußeisenplatte, jedoch bei der zweiten Anzeige – ca. 50 m unterhalb der Unfallstelle auf 8 m Tiefe – um den gesuchten PKW handelte. Der PKW wurde von den Tauchern unter Wasser angehängt und mit einem Kranfahrzeug der Berufsfeuerwehr Innsbruck geborgen“.

PKW-Bergung aus Stausee

Vermisstensuche von 2 Tauchern im Plansee – 14.1.1990

Die dicke Eisdecke des Plansees wurde zwei Tauchern am 14. Jänner 1990 zur tödlichen Falle. Sie verloren die Orientierung und erreichten das freie Wasser nicht mehr. Als ihr Luftvorrat zur Neige ging, stießen sie mit den Messern ein Loch ins dicke Eis. Doch sie verloren den makaberen Wettlauf mit der Zeit, sie schafften den Aufstieg ans Licht, in die Luft, nicht mehr. Sie erstickten im eiskalten Wasser des Sees. So lautete die Schreckensnachricht in den Medien. Die Feuerwehr und die Wasserrettung von Reutte hatten die Suche nach den verunfallten Tauchern noch am selben Tag aufgenommen, allerdings erfolglos, da unter der Eisdecke völlige Dunkelheit herrschte. Nach erfolgloser Suche wurden zwei Tage später bei der Berufsfeuerwehr Innsbruck Taucher mit einem Metallsuchgerät (Förstersonde) angefordert. Da die Sicht unter der Eisdecke nach wie vor sehr schlecht war, wurde mit der Förstersonde die Suche aufgenommen. Nach einiger Zeit konnte auf der Skala der Förstersonde eine Anzeige wahrgenommen werden. An dieser Stelle wurde das Eis aufgeschnitten und beide leblosen Taucher wurden gefunden. Einem verunfallten Taucher war es noch gelungen, mit seinem Tauchmesser die Eisdecke zu durchbohren, doch leider zu spät. Die verunfallten Taucher waren Soldaten der Deutschen Bundeswehr und hatten erst vor Kurzem den Tauchschein absolviert. Diesen Tauchgang unter die Eisdecke ohne Sicherungsseil bezahlten die beiden Taucher mit dem Leben.

Sucheinsatz nach Absturzes eines Polizeihubschraubers in den Achensee mit 4 Todesopfern – 30.März 2011 

Am 30, März 2011 kam zu einem tragischen Unfall am Achensee – ein Hubschrauber des Innenministeriums der Type EC 135 stürzte bei einem Routineflug ab, alle 4 Insassen kamen dabei um das Leben. Die Berufsfeuerwehr Innsbruck unterstützte die Personensuche, sowie in weiterer Folge die Bergung des verunglückten Hubschraubers. Das Wrack des Helikopters konnte mittels Sonar in 104 Meter Tiefe geortet werden, am 10.April erfolgte die Bergung des letzten großen Wrackteiles. Der verunglückte Helikopter wurde auch für Feuerwehreinsätze genutzt, der verstorbene 41-jährige Pilot galt als erfahren und war in Feuerwehrkreisen sehr geschätzt.

Sucheinsatz am Achensee

Feuerwehr-Einsatzboote

Nach den Schlauchbooten der Größe I wurden 1958 zwei Schlauchboote der Größe IIIa von Semperit angeschafft, wie sie beim Bundesheer in Verwendung standen.

Diese wurden mit Außenbordmotoren Johnson 40 PS ausgestattet und am Inn als Einsatzboote eingesetzt. Mit diesen Schlauchbooten konnten auch Fähren und Stege gebaut werden, welche bei Grund- und Chargenlehrgängen der Berufsfeuerwehr Innsbruck in die Ausbildung aufgenommen wurden. Auch zwei kleinere Boote der Größe IIa mit 25-PS-Motoren und ein Sturmboot wurden in Dienst gestellt und für kleinere Einsätze und zur Unterstützung bei Taucheinsätzen verwendet. Allerdings waren für Einsätze am Inn nur vier Wasserungsstellen (Flughafen, Rechengasse, Löwenhaus und Landesfeuerwehrschule Reichenau) vorhanden, welche von der Hauptfeuerwache der Berufsfeuerwehr teils mit Zeitverlust und unter schwierigen Bedingungen angefahren werden mussten. Von der Berufsfeuerwehr wurden Aluminium-Pontonteile angefertigt, welche auch einzeln mit den Außenbordmotoren eingesetzt werden konnten. 

Auf Grund des wechselnden Wasserstandes und der ständigen Veränderung der Fahrrinne am Inn waren die Außenbordmotoren ständig beschädigt. Daher wurde ein Turbineneinsatzboot in Gmunden angekauft. Da dieses Boot nur erschwert bei Einsätzen zu Wasser gelassen werden konnte, wurde ein eigenes Bootshaus bei der Feuerwache Mühlau geplant. Die Entscheidung fiel sodann auf ein sogenanntes Bootshaus, bei welchem das Boot mittels eines Kranes zu Wasser gelassen wurde, um schneller Hilfe leisten zu können.  

Für den westlichen Teil des Inns wurde die Freiwillige Feuerwehr Wilten für den Wassereinsatz mit einem Boot ausgerüstet und bei Einsätzen im Inn mitalarmiert worden. Außerdem wurde von der Flughafenverwaltung am westlichen Ende der Rollbahn ein Bootshaus errichtet und ein Schlauchboot mit Motor stationiert, um bei Einsätzen im Inn ebenfalls Hilfe leisten zu können.

1998 wurde ein Turbineneinsatzboot (Aluminium) der Firma Reich angekauft. Mit der flachen Bauweise und dem verhältnismäßig geringen Gewicht ist dieses Turbineneinsatzboot für den Einsatz am Inn bestens geeignet. Eine regelmäßige Schulung am Inn wird in der warmen Jahreszeit vermehrt betrieben. Um die Ausbildung aufzulockern und Erfahrungen von anderen Feuerwehren einfließen zu lassen, wurden Bootsführer zu Fortbildungsveranstaltungen des Landesfeuerwehrverbandes Niederösterreich entsandt.

Mit dem Ankauf eines Feuerwehrrettungsbootes mit Außenbordmotor wurde 2006 das alte Sturmboot außer Dienst gestellt. Das neue Boot wird als Reserveboot für das Turbineneinsatzboot (je nach Wasserstand des Inns), aber auch als Einsatzboot für etwaige Taucheinsätze in Tirol verwendet.

Einsätze am Inn- und Sill-Fluss

Bei den Innsbrucker Brücken über den Inn waren für die Personenrettung beidseitig Rettungsringe bereitgehalten. Diese wurden von der Feuerwehr Innsbruck gewartet, instandgehalten und nach Bedarf ergänzt. Da immer Rettungsringe mutwillig in den Inn geworfen oder beschädigt wurden, war diese Instandhaltung eine aufwendige Tätigkeit, wobei der Einsatz des schweren Rettungsringes ohnehin problematisch und teilweise gefährlich war. 

Mit dem Ankauf des Turbinenbootes und dem nunmehr schnellen Einsatz im Inn bei Notstandsmeldung wurde die ohnehin nur gering tauglichen Rettungsringe zur Gänze aufgelassen. Die Feuerwehr Innsbruck ist für den Inn- und Sill-Einsatz bestens gerüstet. Jeder Feuerwehrmann ist so ausgebildet, dass er im Einsatzfall eine Personenrettung aus einem fließenden Gewässer durchführen kann. Solche Einsätze werden mit dem so genannten Wassereinsatzfahrzeug (WAF) durchgeführt. Dieses Fahrzeug ist so ausgerüstet, dass die Rettung von Personen in fließenden und stehenden Gewässern bestens durchgeführt werden kann. Spezielle Neoprenanzüge, Flossen und Schwimmwesten sind die Voraussetzung einer schnellen und sicheren Rettung von Personen. Eine vermehrte Ausbildung in der warmen Jahreszeit ist die Voraussetzung für ein professionelles Arbeiten im Einsatz.

Schwimmeinsatz am Inn mit Hubschrauberunterstützung

Seit einigen Jahren werden die Rettungsschwimmer zusätzlich in den Flüssen für den Wildwassereinsatz ausgebildet. Begonnen wurde diese Ausbildung mit der Österr. Wasserrettung. Seit 2006 wird diese von den Wasserrettungslehrern der Feuerwehr durchgeführt.

Ausbildung und Ausrüstung alleine sind kein Garant für einen Einsatzerfolg. Die Suche von Verletzten vom Land, vom Wasser und von der Luft aus, die schon seit mehreren Jahrzehnten betrieben wird, hat sich bestens bewährt und ist nicht wegzudenken. Mit dem Notarzthubschrauber des ÖAMTC werden die bodengebundenen Kräfte bestens unterstützt und im Bedarfsfall der Notarzteinsatz sofort vor Ort ermöglicht.

Die Berufsfeuerwehr wird je nach Meldungsbild und Tageszeit zusätzlich von der Freiwilligen Feuerwehr Wilten beim Wassereinsatz unterstützt.

Der Wasserdienst bei Feuerwehren erfährt einen immer größeren Stellenwert. Durch die rapide gestiegenen Sportaktivitäten und auch durch die vermehrt auftretenden Naturgewalten wie Hochwasser und Muren werden die Feuerwehr immer mehr gefordert. Es ist daher notwendig, dass sich die Feuerwehren auf dem Gebiet Wasserdienst nicht nur ausbildungsmäßig, sondern auch auf dem Gerätesektor auf dem letzten Stand befinden.

Hochwasserereignisse in Innsbruck

Hochwasserkatastrophe in Innsbruck 2005

Bereits in den frühen Nachmittagsstunden des 22.8.2005 sprach die Innsbrucker Meteorologie eine Warnung bezüglich der Wetter- und Niederschlagsentwicklung in den kommenden 24 Stunden aus. Die Gemeindeeinsatzleitung wurde informiert, die Nachrichtenzentrale dazu beauftragt, die Listen von eventuell schwerem Gerät (Baumaschinen, Lkws etc.) auf den letzten Stand zu bringen und die Pegelstände von Inn und Sill zu beobachten. Am folgenden Tag in den frühen Morgenstunden traf das befürchtete Hochwasser in Innsbruck ein. Nach einem Wassereinbruch um 05.45 Uhr in der Klinik im Bereich der neuen Chirurgie, wurde Generalalarm für Innsbruck ausgelöst, die Einheiten der Freiwilligen Feuerwehren alarmiert und die Wachen besetzt. Der Pegel des Inn wurde um 6:51 Uhr mit 550 cm gemessen, der der Sill mit 190 cm.Im Lauf des Vormittags spitzte sich die Lage weiter zu: Im Bereich Hafen betrug die Wasserhöhe bis zur Oberkante Leitwerk nur noch rund 40 cm, die Durchflusshöhe bei der Holzhammerbrücke lag nur mehr bei rund 50-60 cm freie Durchflusshöhe. Es erging die taktische Weisung, „alle Einsatzkräfte auf die Uniklinik zu konzentrieren“ und Bagger beidseitig der Brücken in Stellung zu bringen, um drohende Verklausungen sofort wirksam bekämpfen zu können – im „Franzosensteg“ und “Hans-Psennner-Steg“ kam es zu starken Treibholzansammlungen vor den Brückenpfeilern. Der Pegelstand des Inn stieg bis 10 Uhr auf 600 cm. Zur Verstärkung der Feuerwehrtruppen wurden Bundesheersoldaten zur Brücken überwachung herangezogen, Teile der Berufsfeuerwehr, der Freiwilligen Feuerwehr und freiwillige Helfer wurden eingesetzt, um Sandsäcke zur Auslieferung zusammenzustellen. Am späten Vormittag erging der Auftrag, alle Brücken zu sperren. Der Klinik-Bereich war zwar um die Mittagstunden unter Kontrolle, der Pegelstand des Inn stieg aber weiterhin – um 12:42 wurde der Pegelstand von 649 cm erreicht und zum vierten Mal an diesem Tag Generalalarm ausgelöst. Erst am Nachmittag begann der Pegelstand des Inns langsam zu sinken. Gegen 16:30 Uhr konnten ca. 100 freiwillige Helfer verabschiedet werden, die Lage begann sich langsam zu entspannen. Dennoch wurde angeordnet, alle Brücken über Nacht zu bewachen und Kontrollfahrten durchzuführen.

Um 20:30 Uhr endete der Hochwasser- Katastropheneinsatz in Innsbruck, im Gegensatz zu vielen anderen Gemeinden Tirols blieb Innsbruck von einer Hochwasserkatastrophe jedoch verschont. Dies ist einerseits der Tatsache, dass der Pegel des Inns die entscheidenden Zentimeter nicht mehr weiter gestiegen ist, sowie der großen Unterstützung aller Feuerwehrkräfte Innsbrucks, der Feurwehreinheiten aus dem Bezirk Innsbruck-Land, der großen Zahl an freiwilligen Helfern und der eingesetzten Soldaten des österreichischen Bundesheeres zu verdanken.

Hochwassereinsatz in Innsbruck 2005

Das Hochwasserereignis von 2019

Bedingt durch die starken Schneefälle im Winter 2018/2019 in Verbindung mit einem übermäßig warmen Juni 2019, kam es zu einer extremen Schneeschmelze im Gebirge. Die Folge war ein überdurchschnittlicher Pegelanstieg des Innflusses, weshalb am 12.Juni 2019 die entsprechenden Maßnahmen durch die Feuerwehr Innsbruck in Zusammenarbeit mit der Gemeindeeinsatzleitung eingeleitet wurden. Aufgrund des Ausbleibens von Niederschlägen wurde der kritische Pegelstand nicht erreicht wodurch keine Überflutung von bewohnten Stadtgebieten erfolgte.

Schutzmaßnahmen

Infolge der Hochwasserkatastrophen von 1985 und 1987 wurden seitens der Stadt Innsbruck die baulichen Vorkehrungen im Bereich des Sill- und Influsses in mehreren Bauphasen massiv ausgebaut. Nach 2005 entschloss sich die Feuerwehr Innsbruck für die Anschaffung eines mobilen Hochwasserschutzes, welcher im Speziellen für die Sicherung der Altstadt, der Klinik und von Sonderbauten Verwendung fand. Des Weiteren wurde von den Innsbrucker Kommunalbetrieben eine Pumpanlage im Innenstadtbereich errichtet, welche im Hochwasserfall die Funktionalität der Wasserentsorgung speziell in der Altstadt gewährleistet. Zur Vorhaltung von speziellen Hochwassereinsatzgerätschaften sowie gefüllten Sandsäcken hat die Feuerwehr Innsbruck am Areal des städtischen Zentralbauhofes ein entsprechend räumlich dotiertes KAT-Lager installiert, ein weiteres Depot wird derzeit im Stadtteil Amras eingerichtet.

Mobiler Hochwasserschutz

Gegenwart und Zukunft: 

Der Wasserdienst bei der Feuerwehr Innsbruck im Jahr 2019

Eine schnellstmögliche Rettung von verunfallten Personen kann nur mit einer entsprechenden Einsatztaktik und einem schnellen Eingreifen ermöglicht werden. Neben bodengebundenen Kräften wird seit einigen Jahren vermehrt mit dem Hubschrauber zu Wassereinsätzen geflogen. Der Sucheinsatz mittels Hubschrauberunterstützung am Innfluss wird im Stadtbereich von Innsbruck schon seit Jahrzehnten betrieben und ist auch nicht mehr wegzudenken. Im Zuge des „Sonderalarmplanes Inn“ werden je nach Einsatzort die Einsatzschwimmer der BF Innsbruck mit Fahrzeugen oder Hubschraubern auch außerhalb von Innsbruck gebracht und unterstützen dort die örtlichen Einsatzkräfte.

Diese Einsatztaktik wurde auch von den Einsatzschwimmern der freiwilligen Kollegen im Ober- und Unterland so übernommen  

2016 wurde im Landesfeuerwehrverband Tirol das Sachgebiet Wasserdienst installiert. Seit der Installierung dieses Sachgebietes wird an einer einheitlichen Ausbildung, Ausrüstung sowie einer entsprechend abgestimmten Einsatztaktik gearbeitet. 

Ein Ergebnis dieses Sachgebietes ist die überregionale Alarmierung der Einsatztaucher. Neben der Berufsfeuerwehr Innsbruck unterhält die Freiwillige Feuerwehr Kufstein einen Tauchdienst. 2018 wurde der Sonderalarmplan Tauchdienst in Kraft gesetzt. Bei einem gemeldeten Taucheinsatz werden die Einsatztaucher der Berufsfeuerwehr Innsbruck vom Hubschrauber des Innenministeriums abgeholt und zum Einsatzort geflogen.

Zurzeit wird der Tauchdienst bei der Berufsfeuerwehr Innsbruck von 16 Feuerwehrmännern und einer Feuerwehrfrau bewerkstelligt. Täglich befinden sich mind. 2 Einsatztaucher in Bereitschaft, auf den beiden Löschgruppen sind jeweils 2 Rettungsschwimmer und 1 Bootsführer eingeteilt. Mit diesem System der Berufsfeuerwehr Innsbruck können sämtliche Wassereinsätze professionell und unter Berücksichtigung des erforderlichen Zeitfaktors abgearbeitet werden.

Autor: Branddirektor a.D. Siegfried Nalter
Mitautoren: Oberbrandrat Ing. Johann Zimmermann, Oberbrandrat Ing. Andreas Friedl

Quellenangabe:
Berufsfeuerwehr Innsbruck, jährliche Tätigkeitsberichte
Die Feuerwehr Innsbruck, Geschichte, Gegenwart und Zukunft, Bezirksfeuerwehrverband Innsbruck-Stadt
Berichte der Tiroler Tageszeitung und der Oberösterreichischen Nachrichten

Fotos:
Fotoarchiv der Berufsfeuerwehr Innsbruck
Privatarchiv Siegfried Nalter

Summary

Fire brigade responding to incidents regarding water

After World War II the fire brigade started to deal with incidents regarding water. Due to the numerous rivers and lakes near Innsbruck it was necessary to be able to respond to swimming accidents as well as floods. The number of incidents in which the fire brigade Innsbruck had to respond increased over the years. Therefore, the training has been intensified and new equipment was bought. Additionally, a diver’s shaft with a depth of ten meters for training purposes was built at the area of the professional fire brigade of

Innsbruck. The Divers Club “Austria Sub” built with the support of the fire brigade Innsbruck a diver’s bell called PUSA in the Achensee.

At the end of the 80s the association of the Austrian fire brigades established regulations for diving and water rescue. In 2006 a special emergency vehicle for diving was put into service to respond in a proper way to underwater incidents.

Emergency boats

In 1958 two rubber boats with outboard engine has been bought in order to support rescue swimmers and divers. Unfortunately, the river Inn with changing water-levels and a lot of bed load caused serious problems for the outboard engines. Therefore, a boat with jet engine has been bought and a boathouse next to the fire station Mühlau has been built. Additionally, the airport Innsbruck and the voluntary fire brigade Wilten has been equipped with a boat.

Incidents at the Inn- and the Sill River

For a very fast response with rescue swimmers a water rescue vehicle has been bought for the professional fire brigade Innsbruck. Combined with the possibility to use a rescue helicopter for searching victims from the air a high quality of response could be granted.

Emergency response to floods

Innsbruck has a history of floods threatening the city, especially the historic centre with a lot of buildings of interest. In the years 1985, 1987 and 2005 there have been very critical situations. To minimize the risk potential, constructional measures and a mobile flood protection have been established.

Summarized the high quality of training and equipment is essential to guarantee a fast as well as a proper response to all incidents regarding water.